- Turbidimetrie
- Tur|bi|di|me|t|rie [lat. turbidus = unruhig, verwirrt, trübe; ↑ -metrie], die; -, …ri|en; Syn.: Trübungsmessung: im weitesten Sinne Bez. für die Bestimmung des Feststoffanteils in Fl., z. B. Trinkwasser, Abwässern, Infusionslösungen, Obstsäften etc., anhand der Streuung des Messlichtstrahls an suspendierten Teilchen (↑ Lichtstreuung). Als Messgrößen können der gestreute Lichtanteil (Streulichtverfahren, ↑ Nephelometrie) oder der – ggf. um die spektrale Absorption verringerte – durchgehende Lichtanteil dienen (Durchlichtverfahren, T. im engeren Sinn).
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Turbidimetrie[zu lateinisch turbidus »unruhig«, »stürmisch«, »trübe«] die, -/...'tri|en, Trübungsmessung, Bestimmung des Feststoffanteils (Trübung) von Suspensionen mithilfe optischer Methoden. Ein Lichtstrahl wird an den Feststoffpartikeln eines trüben Mediums gestreut; der Streukoeffizient ist der Kehrwert des Lichtweges, auf dem die Strahlungsleistung im Medium auf den Bruchteil 1/e (e eulersche Zahl) ihres Anfangswertes geschwächt wird. Wird die Schwächung der Strahlungsleistung photometrisch gemessen (Durchlichtverfahren), wird außer der Streuung auch die von der Färbung des Mediums abhängige Lichtabsorption erfasst. Genauer und für kleinste Trübungen geeignet ist die Messung der gestreuten Strahlungsleistung (Streulichtverfahren, Nephelometrie). Die Turbidimetrie ist für die Trinkwassergewinnung und Abwasseraufbereitung von Bedeutung und dient zur Untersuchung von flüssigen Produkten, für die Partikelfreiheit (z. B. bei Infusionslösungen) oder eine gewünschte Trübung (z. B. bei Orangensaft) ein Qualitätskriterium ist. Als Trübungsstandard zur Kalibrierung der Geräte werden wässrige Suspensionen von Formazin, H2C=N—N—CH2, verwendet (gemessen in FTU »Formazin turbidity units«). Der Mensch kann eine Trübung ab etwa 8 FTU wahrnehmen. Die Trübung von Trinkwasser muss kleiner als 0,1 FTU sein. Bei der Trübungstitration scheidet sich am Endpunkt eine neue Phase aus, die durch Turbidimetrie bestimmt wird.* * *
Universal-Lexikon. 2012.